Fischstäbchen

           

… und fand erhöhte 3-MCPD- und Glycidylester-Konzentrationen in 11 von 19 Produkten.

 

3-MCPD wurde bereits 2011 von den Experten*innen der IARC (Internationale Agentur für Krebsforschung) als möglicherweise krebserregend eingestuft. Tierversuche weisen darauf hin, dass Kontaminationen mit 3-MCPD-Estern, die beispielsweise in Frittierfett vorkommen können, Nierenschäden verursachen können.
 
3-MCPDFettsäureester sind Ester verschiedener Fettsäuren mit 3-Chlor-1,2-propandiol (3-MCPD, 3-Monochlorpropandiol). Sie entstehen während des komplexen Reinigungsprozesses (Raffination) von pflanzlichen Ölen bei hohen Temperaturen aus den Triglyceriden (Fett) in Gegenwart von Chlor (z.B. aus Chloriden).

 

Die EFSA hat eine maximal zulässige tägliche Aufnahmemenge für 3-MCPD von 2 µg/kg Körpergewicht festgelegt. Es entsteht im Körper während des Verdauungsprozess aus den mit dem Essen aufgenommenen 3-MCPD- und Glycidyl-Fettsäureestern.

 

Menüzusammenstellung kann bedenkliche Werte ergeben

Nach Berechnungen des Magazins könnte ein Kind mit einem Körpergewicht von 30 kg bereits durch den Verzehr von 5 Fischstäbchen (ca. 150 g) bestimmter Anbieter diese maximale tägliche Aufnahmemenge zu 50% ausgeschöpft haben. Wenn dann zum Frühstück ein Brötchen mit viel Nussnougat-Creme (enthält viel gehärtetes Palmfett) verzehrt wurde und mittags noch eine Portion Pommes zu den Fischstäbchen serviert wurde, könnte es evtl. kritisch werden.

 

Schneidet ein Hersteller der getesteten Produkte bei einem solchen Vergleich schlecht ab, bedeutet das einen immensen Imageschaden, denn nicht nur die Leser*innen des Verbrauchermagazins könnten ihre zukünftigen Kaufentscheidungen an den Testergebnissen ausrichten, sondern über diese Testberichte wird in der Regel sehr breit auch in anderen Medien berichtet, wie auch dieser Fall gezeigt hat.

 

IHR PLUS: Über eine enge Zusammenarbeit mit den Spezialisten bei AGROLAB können Risiken wirksam minimiert werden. Das beginnt bei der Beratung in Bezug auf sinnvolle Prüfpläne, eine risikobasierte Untersuchung aller eingesetzten Rohstoffe bis hin zur finalen Prüfung der Verkehrsfähigkeit der fertigen Produkte.

 

Autor: Dr. Frank Mörsberger