Rückstände der persistenten Chemikalien PFAS bzw. deren Abbauprodukt TFA konnten in vielen europäischen Weinen nachgewiesen werden.
Bei einer Untersuchung der Rückstände in europäischen Weinen wurden auch Rückstände von Trifluoressigsäure (TFA) festgestellt. Diese Verbindung entsteht durch den langwierigen Abbau von poly- und perfluorierten Alkylsubstanzen (PFAS), die inzwischen als "ewige Chemikalien" bezeichnet werden und allgegenwärtig sind. TFA ist besonders schwer abbaubar und gleichzeitig eine sehr aggressive Substanz. Die Studie wurde von der österreichischen Umweltschutzorganisation Global 2000 in Auftrag gegeben. In insgesamt 39 europäischen Weinen der Jahrgänge 2021-2024, davon 18 aus Österreich, wurden TFA-Gehalte von 110 µg/l bis 320 µg/l gefunden und damit deutlich höhere Werte als in Trink- oder Oberflächenwasser. In älteren Weinjahrgängen, z.B. aus dem Jahr 1988, konnten kein TFA nachgewiesen werden. Erst ab 2010 steigen die messbaren Konzentrationen kontinuierlich an. Die Wissenschaftler bezeichnen ihre Beobachtung als beunruhigend, da sie darauf hinweist, dass Weinreben offenbar in der Lage sind, TFA aus der Umwelt anzureichern. Auch in anderen pflanzlichen Lebensmitteln zeigt sich diese Tendenz. TFA ist auch ein Abbauprodukt des Herbizids Flufenacet und des Fungizids Flutolanil, deren Verbot für Juni 2025 erwartet wird.
Die gesundheitlichen Auswirkungen der Aufnahme von PFAS und TFA über die Nahrung sind noch nicht abschließend geklärt. Aus Tierversuchen ist bekannt, dass TFA mit hoher Wahrscheinlichkeit teratogen wirkt, d.h. zu Fehlbildungen beim ungeborenen Kind führen kann.
Wenn Sie an der Studie interessiert sind
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Autor: Dr. Frank Mörsberger, AGROLAB GROUP