superfood - müsliriegel aus körner

Eine Studie des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR) ergab, dass 48% der Bevölkerung "Superfoods" als Teil einer gesunden Ernährung ansehen, während nur 8% Risiken mit ihrem Verzehr in Verbindung bringen.

 

Zunächst ist festzustellen, dass der Begriff „Superfood“ nicht wirklich wissenschaftlich definiert ist. Der Ursprung dieser Bezeichnung für vermeintlich besonders gesunde Nahrungsmittel liegt eher im Umfeld findiger Werbeleute.
Mit „Superfood“ werden häufig Lebensmittel(-zutaten) assoziiert, die als besonders vorteilhaft für die menschliche Gesundheit angesehen werden. Ihnen wird ein hoher Nährstoffgehalt zugemessen, etwa wenn sie einen hohen Vitamingehalt haben und reich an natürlichen Antioxidantien sind. Mineral- und ballaststoffreiche und gleichzeitig kalorienarme Lebensmittel mit einer exotischen Anmutung werden von Verbraucher*innen dieser Kategorie laut der Studie des BfR ebenfalls zugeordnet. Typische Beispiele sind Avocado, Gojibeeren, Chiasamen und Quinoa.

Erwünschter Nebeneffekt und vermutlich Hauptgrund für die Erfindung des Begriffs „Superfood“ liegt im wirtschaftlichen Mehrwert, den sich die Lebensmittelhersteller davon versprechen. Tatsächlich verkaufen sich die so beworbenen Produkte sehr gut und zu höheren Preisen, was u.a. dazu führt, dass auch heimische gesunde Produkte wie Hafer, Nüsse, Brokkoli und Heidelbeeren nun auch als „Superfood“ ein regelrechtes Revival erleben.

 

„Superfood“ ist prädestiniert für Lebensmittelfälschung

Immer wenn relativ teure Rohstoffe verarbeitet werden und die Endprodukte einen höheren Profit als herkömmliche Ware versprechen, sind auch die organisierten Produktfälscher nicht weit. Ersetzt man den Anteil an Chiasamen oder Quinoa durch preiswertere Ingredienzien, so fällt das dem Konsumenten in der Regel geschmacklich kaum auf, da er häufig keine klare sensorische Erfahrung und Erwartung hat.

 

Aber haben Sie gewusst, dass nach einer EU-Durchführungs-Verordnung Chiasamen (Salvia hispanica) als Lebensmittelzutat zu höchstens 10% verarbeitet sein dürfen?

 

Unsere Wissenschaftler entwickelten im Rahmen des „Foodprofiling“-Projekts des BLE neue routinetaugliche Testverfahren, um möglichen Lebensmittelbetrug zu erkennen und irreführende oder fehlerhafte Verbraucherinformationen z.B. in Zutatenlisten zu erkennen.

Mit unseren neuen PCR-Nachweismethoden für Chia und Quinoa haben wir als erstes Labor zwei Methoden eingeführt, mit denen wir Superfoods auf den Gehalt an diesen wertbestimmenden Zutaten empfindlich, eindeutig und kostengünstig überprüfen können.


AGROLAB FITS – Food Integrity Testing Services

 

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Autor: Dr. Frank Mörsberger