Bei der 30. Sitzung der BfR-Kommission zu Kontaminanten in der Lebensmittelkette hat ein Kommissionsmitglied Forschungsergebnisse zum Einfluss von PFAS (Per- und Polyfluoralkylsubstanzen) auf das Immunsystem und die Reproduktionsorgane vorgestellt.
Untersucht wurden unter anderem Plazentaproben bis zur 9. Schwangerschaftswoche. Zusätzlich wurden In-Vitro-Modelle verwendet, um reproduktionstoxische Effekte zu analysieren. Die Funktionalität der Plazenta-Organoide wurde nach Inkubation mit einer PFAS-Mischung untersucht, deren Muster dem in den Plazenten gefundenen entsprach. Dabei zeigte sich, dass das Wachstum von Plazentazellen gehemmt wird und die Produktion des Hormons Choriongonadotropin (hCG) reduziert wird. Das Hormon hCG ist wichtig für den Erhalt der Schwangerschaft in den ersten 10 Wochen. Auch die Auswirkungen von PFAS auf das Immunsystem, wie z. B. die T-Zell-Aktivierung, werden untersucht.
Eine Mitarbeiterin des BfR informierte über eine neue Einstufung der International Agency for Research on Cancer (IARC): PFOA wird nun als „krebserzeugend für den Menschen“ (Gruppe 1) eingestuft, während PFOS weiterhin in Gruppe 2B („möglicherweise krebserzeugend für den Menschen“) bleibt. Die Einstufungen der IARC zur Kanzerogenität haben keine direkte rechtliche Wirkung, sie sind jedoch weltweit als wissenschaftlicher Standard anerkannt. Eine höhere Einstufung in die Gruppe 1 „krebserzeugend für den Menschen“ kann sowohl regulatorische Konsequenzen haben – wie gesetzlich festgelegte Höchstmengen - als auch Konsequenzen zur Arbeitssicherheit bei der Verwendung dieser Stoffe.
Link (in German):
IHR PLUS: Die AGROLAB GROUP bietet Ihnen an zwei Standorten robuste und effiziente LC-MS/MS-Methoden an, die für alle Matrices mit festgelegtem Höchstgehalt akkreditiert sind. Darüber hinaus untersuchen wir ebenfalls akkreditiert Fischöle und andere Öle auf eine PFAS-Kontamination. Für die weiteren PFAS-Substanzen im Rahmen der EU-Monitoring-Empfehlung bieten wir auch Methoden mit niedrigerer Bestimmungsgrenze an.
Autor: David Guth, AGROLAB GROUP